Schwerpunkte

Im folgenden beschreiben wir exemplarisch zwei unserer besonderen Schwerpunkte.

 

                                                                                                        

Freispielzeit ist Bildungszeit

Die wichtigste Voraussetzung für selbst bestimmtes, phantasievolles, bewegungsaktives Spiel ist Freude. Das Spiel bietet den Kindern Erfahrungsräume, in denen sie sich und ihre Möglichkeiten erkunden, ihre Fähigkeiten erproben und weiter entwickeln, auf Entdeckungsreise gehen und mit Freude und unbekümmert ihrer Gestaltungslust und Kreativität  nachgehen können. 

"Nur im freien Spielen entfaltet sich die menschliche Intelligenz"                                  (Elisabeth C. Gründler und Norbert Schäfer)

Jedes Kind ist von Natur aus neugierig, spontan, experimentier- und bewegungsfreudig. 

Kinder entwickeln sich am nachhaltigsten im Spiel. Sie lernen und bilden sich über das, was sie mit ihren eigenen Sinnen wahrnehmen und im sozialen Kontakt mit anderen erfahren. Im Spiel verarbeiten sie Erlebtes, erproben Neues und entwickeln in der Auseinandersetzung mit anderen Kindern stabile soziale Beziehungen und Kontakte.

Im Freispiel erlebt das Kind einen selbst bestimmten Freiraum. Es kann selber entscheiden mit welchem Material, mit welchem Spielpartner und an welchem Spielort es spielen möchte. 

In dieser Zeit wird es von den Erzieherinnen begleitet. Diese sind als Ansprechpartner für die Kinder präsent.     

Das Kind lernt:

-  Beziehungen und Kontakt zu anderen Kindern zu knüpfen und Freundschaften zu pflegen 

- Offen zu sein für Neues

- Sich mit Dingen auseinander zu setzen und dessen Funktion zu erfahren

- Sich und seine Interessen durchzusetzen bei gleichzeitiger Rücksichtnahme

- Eigeninitiative zu entwickeln   

- Konflikte zu bewältigen  und Misserfolge zu verarbeiten

- Sich als eigenständige Persönlichkeit in einer Gruppe und beim Umgang mit Materialien              kennen 

- Seine sprachlichen, motorischen und kognitiven Fähigkeiten einzubringen und weiter zu             entwickeln. 

- Selbständig zu werden   

Sprache als Schlüssel zur Welt

Kinder erschließen sich ihre Umwelt handelnd, in der Auseinandersetzung mit anderen und den vielfältigen Materialien ihrer Lebenswelt. Die Sprache hilft ihnen dabei, ihre Erfahrungen einzuordnen. 

Seit 2017 nehmen wir an dem Bundesprogramm „ Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ teil.
Als Sprachkita legen wir besonderen Wert auf die sprachliche Bildung im Kindergartenalltag.

Eine Fachkraft mit 19,5 Std. unterstützt und berät das Team in der alltagsintegrierten Sprachbildung und Förderung sowie in der inklusiven Pädagogik und bei der Zusammenarbeit mit den Eltern.

Unsere Ziele:

Ziel unserer Sprachbildung ist die Förderung folgender Kommunikationskompetenzen:

• Körpersprache wie Mimik und Gestik weiter entwickeln und differenzieren
• Dialogkompetenzen erweitern, durch Fragen und Antworten
• Inhalte verstehen, erinnern und hinterfragen
• Kontaktaufnahme mit anderen
• Passive und expressive Wortschatz-Erweiterung
• Nutzen vollständiger Sätze
• Bedürfnisse und Meinungen mitteilen
• Gefühle ausdrücken
• Stimmungen und Gefühle Anderer erkennen
• Handlungen planen und umsetzen
• Kreativer Umgang mit Sprache
• Phonologisches Bewusstheit

Alltagsintegrierte Sprachbildung

Sprachbildung bedeutet für uns, den Kindern vielfältige Sprachanlässe zu bieten und Sorge dafür zu tragen, dass jedes Kind gehört wird.

Sprachliche Begegnungen ergeben sich zum einen aus dem Miteinander von Kindern, Eltern und Pädagogen sowie aus der Umweltgestaltung zu Hause und im Kindergarten. So bieten Raum, Material und Projekte ebenfalls reichlich Gelegenheit, um vielfältige sprachliche Erfahrungen zu machen.

Wir sehen uns als Dialogpartner und nutzen jegliche Möglichkeit, in Einzelsituationen und in Klein- oder Großgruppen, um Kommunikation zu leben. Wichtig ist uns, auch stille und in der Kommunikation eingeschränkte Kinder zu Wort kommen zu lassen.

Dies gelingt uns durch gute Beobachtung von Mimik, Gestik und Handlungen, durch das Schaffen von ruhigen zugewandten Situationen und mit Bild- oder anderem sprachunterstützendem Material.
 
Überall findet sich Sprache, ob im Morgenkreis, beim kreativen Arbeiten, beim gemeinsamen Musizieren, bei Bewegungsangeboten oder auf Ausflügen. Daher nutzen wir bewusst Alltagssituationen für die Sprachbildung und Sprachförderung.

Durch den alltäglichen Umgang mit Reimen, Liedern, Fingerspielen, Erzählungen, Handpuppen, Bilderbüchern und Medien (wie Kassetten oder CD´s) wird Sprache für Kinder in unserer Einrichtung lebendig.

Das Kind bekommt Raum, seine sprachlichen Fähigkeiten im Alltagsgeschehen auszuprobieren, damit sie so zu Bestandteilen seiner sprachlichen Ausdrucksfähigkeit und seines Könnens werden.

Mit den Schulanfängern führen wir im letzten Jahr vor der Einschulung außerdem das Sprachförderprogramm „Wuppi“ durch.

Wuppi ist ein kleines Wesen vom Planeten Wupp, das König werden soll. Dafür muss es aber lernen zuzuhören, zu reimen, Silben zu erkennen und all das, was man zum Lesen und Schreiben als Voraussetzung benötigt.

Der Bösewicht Bösix erschwert ihm dieses, indem er ihm schwere Aufgaben stellt.

Wuppi landet im Kindergarten und benötigt die Unterstützung der Kinder, um alle Ohrenaufgaben zu lösen!

Die Kinder werden so spielerisch auf den späteren Schriftspracherwerb vorbereitet. Es entsteht eine komplexe Sprachförderung, mit Reimen, Silben klatschen, Mundgeräuschen, Laute heraushören etc.

Das alles steigert auch die Aufmerksamkeit und Konzentration der Kinder.

Insgesamt gibt es 80 verschiedene Übungseinheiten, die auf einen Zeitraum von ca. 18 Wochen verteilt mit den Kindergartenkindern durchgeführt werden.

Ziel für die Kinder ist es, am Ende "Ohrenkönig" zu werden. Der Weg bis dahin ist gut aufgebaut. Die Einheiten beginnen mit einfachen Lauschspielen.

Nach Spielen zum Thema Reimen und Silben, führt der Weg die Kinder auch zu der Fähigkeit, Anlaute und Einzellaute im Wort zu erkennen. So steigert sich der Schwierigkeitsgrad bis zum Ende gleichmäßig.

Alle Spiele sind abwechslungsreich und fantasievoll gestaltet, außerdem bauen die Übungen sinnvoll aufeinander auf. Wuppi, die Hauptfigur der Geschichte, bietet den Kindern eine gute Möglichkeit sowohl zur Identifikation als auch zur Motivation.